Abrundend zum Yoga konnte ich eine Ausbildung in
Ganzheitlich Energetischer Massage (GEM) absolvieren. Diese Massagetechnik ist sehr fein und tief entspannend.
Zur Methode:
Ganzheitlich Energetische Massage stellt eine gute Möglichkeit dar, genussvolle, Spannung lösende Berührung zu erhalten. Sie bezieht den ganzen Menschen einschließlich energetischer Sichtweisen in den Massageprozess ein (obwohl es sich nicht in jedem Fall um eine Ganzkörpermassage handeln muss).
GEM ist zusammengestellt aus den wirksamen Bestandteilen verschiedener Massagemethoden. Neue Verbindungen aus westlicher und östlicher Massagepraxis machen die besondere Attraktivität der Methode aus. In erster Linie ist es eine Wohlfühlmassage, die aus den folgenden Teilen besteht:
Klassische Massage:
Bei uns in Nordeuropa verbreitete sich seit Anfang des letzten Jahrhunderts die „Schwedische Massage“, die in vielen Teilen mit der heute bei uns üblichen „Klassischen Massage“ übereinstimmt. Sie wird in den meisten Massagepraxen angewandt und ist auch ein Bestandteil der GEM.
Ganzheitlichkeit:
Auch einige östliche Praktiken sehen z. B. manchmal nur den Energieverlauf entlang der Meridiane, aber noch längst nicht den ganzen Menschen. In GEM wird das Eins-Sein von Körper, Geist und Seele sowie die existenzielle Vernetzung mit der Umwelt gesehen. Das heißt, zur äußerlichen Berührung gehört auch die innere Berührtheit und beim Bearbeiten eines Muskels passiert etwas mit dem ganzen Menschen in seiner Einheit.
Energie:
In der GEM wird auch mit dem Energiekörper gearbeitet. Denn wenn sich durch Massage zum Beispiel körperliche Spannungen lösen, geht die GEM davon aus, dass ebenfalls Energie in Gang gesetzt wird. Die Frage ist wichtig, was dann mit dieser freigesetzten Energie passiert. Meistens kann sie durch Massage „kanalisiert“ werden. Abhängig von der Energierichtung, in die massiert wird, kann die Massage entweder anregend und erfrischend (Sympathikus – orientiert) oder auch harmonisierend und entspannend (Parasympathikus – orientiert) wirken.
Biodynamische Massage:
Weiterhin sind in GEM noch einige Elemente der biodynamischen Massage (Gerda Boyesen) integriert. Gerda Boyesen bezeichnet Hände, Füße und Kopf als die Ausgänge des Körpers. Wenn diese Ausgänge frei sind, ist es möglich, mit der umgebenden Energie in Verbindung zu stehen. Deshalb wird häufig an den äußeren Körperteilen mit der Massage begonnen. Außerdem kennt die klassische Methode überhaupt keine Massage des Kopfes. Aus diesem Grund wurde sie aus der biodynamischen Massage übernommen, genauso wie einige Teile der Biorelease Entspannungsmassagen.
Östliche Techniken und neue Verbindungen:
Aus der östlichen Massagepraxis wurden einige Aspekte aus der Akupressur und Griffe aus der chinesischen Tuina-Massage entnommen. In GEM sind sie mit den genannten Elementen verbunden und wirkungsvoll zusammengestellt.
Der biodynamischen Massage liegt die westliche Energiearbeit zugrunde, die vor allem durch Wilhelm Reich bekannt wurde. Sie geht von der Annahme aus, dass Lebensenergie in allen Zellen lebendiger Körper pulsiert.
Die unterschiedlichen Methoden ergänzen sich, denn es gibt nur diese eine Lebensenergie, auch wenn sie auf verschiedenen Theorien aufbaut.
Berührung und Berührtsein:
Wenn ich massiere und die Kundin berührt wird, heißt das, es gehören zur Berührung immer zwei dazu. Berühren ist in jedem Fall auch Berührtwerden. Deshalb ist Massage auch immer Kommunikation zwischen zwei Menschen.
In der Regel bleibt es nicht nur bei dieser äußeren Berührung, es kommt auch zu einer inneren Berührung. Es ist wichtig, neben der taktilen Berührung auch die emotionale Berührung wahrzunehmen, für den Klienten genauso wie für den Massierenden.
Und ganz abgesehen von der technischen Seite hat allein schon das Berühren und Berührtsein eine heilende Wirkung.
Bei der Ganzheitlich Energetischen Massage geht es auch um diese eher seelischen Zusammenhänge, die mit in die Arbeit einbezogen werden. Denn ganz entscheidend sind die gewährende Grundhaltung und die Achtsamkeit in der Berührung. Erst dadurch entsteht das innere Loslassen. Deshalb bereite ich mich auf die Massage durch Achtsamkeitsübungen und Meditationen vor.
Änderungen in der Massagelandschaft:
Durch die Veränderungen und Einsparungen im Gesundheitswesen fehlt oft die Sicht auf die Ganzheitlichkeit des Menschen. Dies gleicht die GEM Massagetechnik aus. Es ergibt sich die Möglichkeit, durch Massage zu Wohlbefinden und Stressabbau zu verhelfen, indem die körpereigene Fähigkeit zur Selbstregulation wiederhergestellt wird.
Sich wohl zu fühlen und fit zu sein, ist unser aller Ziel. Die Menschen merken, dass sie selbst etwas tun müssen, wenn sie gesund und aktiv bleiben wollen.
Änderungen bei den Sinnesqualitäten:
Tastsinn und Berührung werden in unserer Welt voller Bildschirme immer weniger. Zum Beispiel hatte früher das Wort „Fingerspitzengefühl“ noch eine direktere Bedeutung als heutzutage. Der Tastsinn verschwindet zunehmend zugunsten des visuellen Sinns.
Viele Menschen – ob sie nun vor dem Fernseher groß geworden sind oder nicht – stellen inzwischen fest, dass ihnen in unserer Gesellschaft etwas fehlt, nämlich Berührung, Körperkontakt und Nähe. Massage ist eine legitime Möglichkeit, sich die körperliche Berührung und auch die Nähe zurückzuholen.